Pfarrkirche Karden

Stiftskirche Karden

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Kapellen der Stiftskirche Karden

Auf der Innenseite der großen Flügelbilder ist die Familie Broy porträthaft dargestellt. Auf dem linken Flügel kniet in betender Haltung Vater Simon Broy mit seinen beiden Söhnen vor dem Hintergrund stehend der heilige Castor. Auf dem rechten Flügel kniet die betende Mutter Catharina vor einer Anna selbtritt.


Ihr Sohn Cuno Broy war im Kardener Stift Kanoniker und hatte zwölf Jahre das Amt des Kustos inne. Er starb 1613 als Senior des Stiftes, seine Grabplatte mit elterlichen Wappen ist in der Stiftskirche zu finden. Sein Bruder Georg war kurtrierischer Amtmann in Münstermaifeld. Im Lauf der Zeit hat der Flügelaltar, der um 1850 vom Fahnenmaler Dienes aus Treis „etwas nachgemalt“, d.h. an verschiedenen Stellen „etwas belegt“ wurde, unterschiedliche Standorte erhalten. Wegen Temperaturschwankungen kamen die auf Holz gemalten Bilder zu Schaden und mußten überarbeitet werden. Auf Initiative von Dechant Wilhelm Rodermann, einstiger Pfarrherr von St. Castor. Wurde der Altaraufbau 1995 aufgearbeitet. Heute birgt die ehemalige Stiftskirche in ihrer Kreuzgangkapelle, die auch Werktagskirche genannt wird, mit dem „Broy-Altar“ ein weiteres Meisterwerk der sakralen Kunst aus dem 16. Jahrhundert unter ihren Kunstschätzen. (©kjz)


Quellen: Wackenroder, Ernst: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Deutscher Kunstverlag /Nachdruck 1984

Pauly, Ferdinand: Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel, De Gruyter Berlin 1985 und Zimmermann, Karl Jos.: Christusfigur als Triumphatot Rhein-Zeitung Nr.6o v.12.3.2005 u. Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2009 Seite 19

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Die schlanke Christusfigur als Triumphator, die nur mit einem Lendenschurz und einem wallenden Mantel bekleidet ist, beherrscht im Hintergrund mit hellem offenen Himmel mit der zentralen Aussage: „Christus ist auferstanden“, den Bildraum. Die Rechte triumphierend erhebend und in der linken Hand das Kreuzzepter mit flatternder Siegesfahne, entschwebt der Auferstandene aus der Grabesstätte. Die geblendeten Soldaten in wechselnd farbigen Uniformen, bewaffnet als Grabwächter abkommandiert, weichen in lähmender Schreckhaltung zur Seite. Wie kam nun die Stiftskirche in Karden in Besitz dieses Triptychons mit seinen wertvollen Bildern?

Kreuzgangkapelle der Stiftskirche Karden

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Flügelaltar mit österlicher Botschaft


In der Kreuzgangkapelle von St. Castor steht wie eine verborgene Kostbarkeit der dreiflüglige „Broy-Altar“. Der gemalte Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert ist eine deutsche Arbeit, aber leider ohne Kenntnis der Herkunft und ohne Angabe einer Meistersignatur. Umstrahlt vom hellsten Licht, vor gelbbraun gehaltener Umgebung, findet man im Mittelfeld des Klappaltars auf einer Fläche von 1,25 mal 1 Meter, auf Holz gemalt, die Darstellung der Auferstehung Christi.

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Es waren die Gebrüder Cuno und Georg Broy, die zum Gedächtnis ihrer Eltern, Simon Broy und Catharina Nürburg, den Altaraufsatz dem Kardener Herrenstift 1591 schenkten. Vater Simon Broy war kurtrierischer Schultheiß und verwaltete in der Regentschaft des Kurfürsten und Erzbischofs Johann VI. v. der Leyen (1556-1567) dessen Einkünfte, vertrat die weltlichen Rechte und entschied bei Rechtsstreitigkeiten direkt vor Ort. Für seinen Amts- und Wohnsitz baute Simon Broy  1562 ein stattliches Gebäude an die Kardener Moselfront, das an der Schnittstelle Moselstraße, der heutigen Bundesstraße 416 und der „Kornpfortengasse“, der jetzigen Kernstraße steht. Nach über 440 Jahren repräsentiert sich das historische Gebäude mit seiner spätmittelalterlichen Baukunst.

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Flügelaltar mit österlicher Botschaft


„Anna selbdritt“


Michaels-Kapelle im Turm


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Michaelskapelle im Turm


Wie eine verborgene Kammer befindet sich die Michaelskapelle in einer Turmstube des sechsgeschössigen Westturmes der Stiftskirche St. Castor. Mit teilweise bis zu 1,20 Meter starken Umfassungsmauern und mit einer welschen Haube aus dem 17. Jahrhundert birgt der mächtige Turm, mit zirka 40 Meter Höhe vier klangvolle Glocken, deren Gesamtgewicht über 3 Tonnen beträgt. Zudem hängt auch noch in der Glockenstube ein selten kleines romanisches Glöcklein, das aus einem Glockenspiel aus dem 13. Jahrhundert stammen dürfte und heute noch seinen kirchenuhrlichen Dienst erfüllt.

Eine enge Wendeltreppe mit steinernen Stufen aus Basalt führt zum ersten Turmgeschoss zu einem rustikalen Raum, dessen  Deckengebälk aus uralten Eichenstämmen gezimmert ist und in dem die Michaelskapelle ihren Platz hat. Bei Sanierungsarbeiten an den Kirchenfunda-menten, mit fünfjähriger Bauzeit (1965-70), wurde die Turmtreppe neu gebaut, die zugleich auch der Zugang zur Orgelempore der „Stumm-Orgel“ ist.

Einst war in der Turmstube, in der heute sich die Kapelle befindet, in einem Holzverschlag ein mächtiger Blasebalg der Orgel untergebracht. Als es noch keinen elektrischen Strom gab, musste dieser manuell mit menschlicher Muskelkraft bedient werden, damit beim Spielen der Orgel genügend Luft im Windmagazin vorhanden war. Bei der Raumschaffung für die Kapelle wurde der Verschlag niedergelegt.

So kam dann in dem roh gehaltenen Turmraum eine 2,60 m hohe und 2 m breite geschrägte Altarnische mit einer Tiefe von 70 Zentimeter mit einer Verbindung zum Mittelschiff, die in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts geschaffen wurde, wieder zum Vorschein. Die Bogenöffnung mit ihren zum Teil noch erhaltenen Steinmetzarbeiten ist somit eine historische Besonderheit. Hierzu schreibt der Kunsthistoriker Dr. Ernst Wackenroder: „Dieser zu einem Viertel erhaltene Bogen auf Säulchen ist mit grobfleischigem Blattwerk belegt, .... Die unter der rechten Hälfte des Bogens erhaltene Säule, roter Sandstein, ist auf hohen Sockel gestellt; ihre Wulstbasis ist zur Innenseite als Löwenkopf gearbeitet, der mit seiner Mähne im Rundwulst bleibt.

Zwischen Basis und Wulst liegen die zufassenden Krallen“. Zum Altar selbst besteht nur eine Vermutung. Kunsthistoriker Wackenroder nimmt an, dass der Altar dem heiligen Michael geweiht sei und der Standort des Altars sowie das Löwenmotiv auf einen, nach seiner Meinung, weit zurückgehenden Gedanken zur Abwehr böser Geister vom Kirchenraum hinweist.

Zur Unterbringung und gleichzeitiger Gestaltung des Kapellenraumes waren zeitweise 20 spätgotische Bilder des einstigen Chorgestühls der Stiftskirche untergebracht. Diese auf Holz gemalten Bilder befinden sich jetzt in einem sachgerechten und würdigen Raum im neuen Stiftsmuseum. Für den Kapellenraumes wurde dann ein alter, im Stil der „Nazarener-Kunst“  bebilderter Kreuzweg, der jahrzehntelang in einer Asservatenkammer ein Schattendasein führte, zur Ausschmückung genommen. (©kjz)

Quelle: Wackenroder, Ernst: Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Deutscher Kunstverlag München/Nachdruck 1984 ;

Weitere Quellen: Zimmermann, Karl Jos. Von Häckedetz unn Stiftshere: Aus der Glockenstube von St. Castor, Bd.2, S.32; und Die Rache des gewitzten „Hajipp“ Bd. 3 Seite 65; Heimat Beilage der Rhein-Zeitung Nr. 9 v. Sept.1998 46. Jahrgang.: Die kleine Uhrglocke im „Kardener Dom“ schlägt heute noch; Der Brock Haus Kunst, Künstler, Epochen, Sachbegriffe

 Annaselbdritt Werktagskapelle, Kreuzgangkapelle, Stiftskirche Karden

„Anna selbdritt“ in der Kreuzgangkapelle


Ein besonderes Werk der Bildhauerkunst findet der Besucher in der Kreuzgangkapelle. Hier handelt es sich um die Skulptur der Darstellung von Sankt Anna mit dem Jesuskind und der Gottesmutter als junges Mädchen auf dem Schoß ihrer Mutter.

Der Überlieferung nach soll die Figurengruppe in der Kapelle des einstigen „Birschingerhof“ gestanden haben. Diese Aussage kann aber nicht gesichert belegt werden. Dennoch war der unbekannte Künstler des Werkes an das Volk und an die Landschaft, in der er lebte und arbeitete, gebunden. Schon mit dem Attribut der Traube in der Hand Marias sieht man die Zugehörigkeit an das Produkt, das seit Jahrtausenden die Menschen der Mosellandschaft als Winzer in den Weinbergen mit harter Arbeit der Erde abringen.


Dem Kardener Volksschullehrer und Heimatforscher Aloys Frölich wurde die verwahrloste Figurengruppe überlassen.

Frölich verbrachte sie in sein Klassenzimmer der Kardener Schule, später fand sie, stark vom Wurmfraß befallen, eine Unterkunft im Lehrmittelzimmer. Dort fristete sie ein "unbeschauliches Leben“, bis Dechant Franz Brühl, Pfarrherr von St. Castor in Karden, sich ihrer annahm. Restaurator Franz Niesport aus Zell-Kaimt an der Mosel, gab dem Schnitzwerk einen neuen Sockel und bemalte es nach alter Farbgebung. Heute hängt die Darstellung “Anna selbdritt“ an der Südwand der Kreuzgangkapelle von St. Castor und erfreut den Kapellenbesucher. (© kjz)


(Der Ausdruck selbdritt ist ein veraltetes Wort für als Teil einer Dreiergruppe, entsprechend selbander für als Teil einer Zweiergruppe und selbviert für als Teil einer Vierergruppe.

Quelle: Wikipedia)


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Flügelaltar mit österlicher Botschaft


„Anna selbdritt“


Michaels-Kapelle im Turm

Flügelaltar mit österlicher Botschaft


„Anna selbdritt“


Michaels-Kapelle im Turm