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Fahnen der Stiftskirche St. Castor, Karden

Fahnen der Stiftskirche St. Castor, Karden

Zu der über achthundert Jahre alten ehemaligen Kardener Stiftskirche St. Castor gehörte, mit großer Gewissheit, in der Vergangenheit auch ein wertvoller kirchlicher Fahnenbestand, der leider nicht mehr vorhanden ist. Im Zuge der französischen Revolution wurde das Kollegiatstift St. Castoris in Cardona, im heutigen Karden, im Jahre 1802 aufgelöst. So kam sicherlich bei der Säkularisation, bei der die Güter der Kirche oft der Willkür preisgegeben waren, auch der Fahnenbestand des Stifts unter den Hammer.


Dennoch hat die Pfarrkirche heute noch einige Fahnentücher in ihrem Inventar, deren Herkunft eine eigene Geschichte haben und aus dem 19. u. 20. Jahrhundert stammen.

So hinterließ der Zahn der Zeit auch an der alten „Castor-Fahne“, besonders auf ihrer Cremeseite aus Seide, große Rissschäden. Zur Renovierung gab die Pfarrei sie im Jahre 2003 zu einer Aachener Paramentenstickerei. Dort wurden mit einem besonderen Schlingverfahren die schadhaften Fahnenseiten komplett übertambouriert. Diese Arbeit war mit erheblichen Kosten verbunden, die dankenswerterweise von dem Freundeskreis des Stiftmuseums e.V. übernommen wurden. (©kjz)

Castor-Fahne


1909 stiftete die Kardener Bürgerschaft der Pfarrkirche eine neue Hängfahne, die sogenannte „Castor-Fahne“, deren Weihe vom damaligen Pastor und Pfarrherr Theodor Cordel vorgenommen wurde.

Auf der vorderen Fahnenseite ist die figürliche Darstellung des Pfarrpatrons St.Castor mit der dreitürmigen Kirche auf der Hand tragend zu sehen. Symbolhaft fließt zu Füßen des Heiligen der Moselstrom, an dessen Ufer ein Weinstock mit Traubenfrüchten sowie blühende Bäume stehen. Um die Figur des Patrons St. Castor, im priesterlichen Messgewand mit wertvoller Tamborstickereinen, steht in kunstvoller gestickter Schrift: „Heiliger Castor Bitte für uns“.

Auf der Mitte der Rückseite ist ein  Monogramm gestickt „jhs“ welches im Klartext: „Jesus Heiland Seeligmacher„ bedeutet. Umgebend steht der Schriftzug: „Bürgerfahne von Carden 1909“.

Staub, Nässe und Altersschwäche machten eine dringende Restaurierung erforderlich. Der Umgang mit Fahnen ist nicht immer ein „Schongang“. Oft müssen sie bei Prozessionen und Umzügen Wind und Wetter trotzen. Auch unsachgemäße Behandlung zeigen oft ihre Spuren.

Rochus-Fahne


Die Fahne war die Traditionsfahne des „Junggesellen- und Jungfrauenvereins Carden 1869“ und zeigt auf einem Fahnentuch die Figur des heiligen Rochus mit einem Hund an seiner Seite. Der Legende nach soll er den Heiligen, der mit Pestbeulen am Oberschenkel gezeichnet war, auf seinem Pilgergang nach Rom in einer einsamen Waldhütte mit Brot versorgt haben.

Durch die Trennung der Vereine war die Fahne nicht mehr aktuell und wurde somit zu einem Museumsstück. Im Jahre 1893 gründeten die Junggesellen von Karden einen eigenständigen Verein und stifteten in den 1920-ziger Jahren der Pfarrgemeinde St. Castor eine neue „Rochus-Fahne“ für die Kirche. Auch hier ist auf einer Hängefahne der heilige Rochus mit Heiligenschein um sein Haupt und mit einem Wanderstab in Händen, mit einem begleitenden Hund dargestellt. Umgeben mit symbolischen Weinreben steht auf Schriftbändern: „HEILIGER ROCHUS BITTE FÜR UNS“

Die Rückseite der Fahne zeigt einen Schutzengel, der Patron der Jugend, der ein Kind sicher über einen Weg führt, in einem Medaillon, um das in großen Buchstaben der Vereinsname: „JUNGESELLENVEREIN – CARDEN 1893„ steht.


Der Moselort Karden feiert mit seiner Dorfkirmes nicht die Kirchweih ihres „St. Castor Domes“ sondern begeht am Sonntag nach dem Gedenktag (16.August) des Pestheiligen Rochus, dem Schutzpatron Kardens, die „Rochus-Kirmes“. Mitten im Dreißigjährigen Krieg herrschte im Moseltal die Pest, die oft als „Schwarzer Tod“ bezeichnet wurde und der oft ganze Dörfer zum Opfer fielen. Auch im ehemaligen “Stiftsstädtchen Karden“ war der Bevölkerungsschwund durch die Epidemie sehr groß. Die verheerende Seuche hatte grauenhafte Spuren hinterlassen. Die Sterblichkeit lag stellenweise zwischen 50 und 90 Prozent. Beseelt durch großes Gottvertrauen sahen die Bewohner von  Karden in ihrer Not eine letzte Hoffnung im Gebet und die Fürbitte des heiligen Rochus und Sebastianus. Von großer Angst und Not getragen, da besonders zwischen den Jahren 1627 – 1633 die Pestilenz die Menschen an der Untermosel bedrohte, gründeten 95 Männer und Frauen im Jahre 1629 die Pestbruderschaft zu Karden und stellte sich unter den Schutz des heiligen Rochus von Montpellier, der einst als mittelloser Pilger auf einer Reise nach Rom zahlreiche Pestkranke heilte. So wie er Schutzpatron der Ärzte, Chirurgen, Apotheker und von den Städten Montpellier, Venedig und Parma wurde, erkor ihn auch die Bruderschaft Kardens zu ihrem Schutzheiligen. Seit Jahrhunderten feiert der heutige Ortsteil Karden der Moseldoppelgemeinde Treis-Karden seine Rochus Kirmes. (©kjz)

Cäcilien-Fahne


Über tausend Jahre hatten in der Stiftskirche zu Karden die Stimmen der Stiftsherren zum Lobe Gottes geklungen. Nach 60-jähriger Unterbrechung traten 1863 sangestüchtige Männer zusammen, um in mehrstimmigen Gesängen den Gottesdienst in der ehemaligen Stiftskirche mitzugestalten. Aber dieses Unternehmen scheiterte bald. Es wurde im Jahre 1872 der Männergesangverein „Cäcilia-Carden“ gegründet, der neben seiner Hauptaufgabe die weltlichen Gesänge darzubieten, auch mit seinen Darbietungen die Gottesdienste an Festtagen in St. Castor verschönerte. Dann kam der Erste Weltkrieg und entriss dem Verein eine Reihe sangesfreudiger Mitglieder. Es dauerte nur vier Jahre nach dem Krieg, da hatte das Vereinsleben einen Aufschwung zu verzeichnen. Über dreißig aktive Sänger sangen zur Freude der Menschen und zu Ehre Gottes im Vierstimmigen Chor.

1922 feierte der „Männer-Gesangverein Carden“ mit 19 Gastchören sein 50-jähriges Bestehen. 1932 stiftete der Gesangverein, anlässlich seines 60-jährigen Jubelfestes eine Kirchenfahne, deren Weihe von Pfarrer Karl Brand vorgenommen wurde. Zwischenzeitlich war der Männergesangverein „Cäcilia“ Carden in einen Kirchenchor übergegangen.

Auf der Vorderseite der Hängefahne ist die Patronin der Kirchenmusik, Sänger und Musiker, auf einer Wolke schwebend mit einer Handorgel abgebildet. Rechts und links von ihr steht in lateinischer Sprache: „SANCTA CAECILIA ORA PRO NOBIS“


Die vier Ecken zeigen in stilisierten Verzierungen vier Embleme der frühchristlichen Zeit; oben das Lamm, rechts das Christogramm, links die eherne Schlange und unten den Ichthos mit den Broten.

Quellen:  Zimmermann, Karl Jos.: Kardens St. Castor-Fahne top, Rhein-Zeitung  Nr. 38 v. 14.2.2003, Karden feiert seit über 370 Jahren Rochus Kirmes, Treis-Kardener Reporter Nr.32/2002;  Im Wandel der Zeit: Not und Katastrophen, Wanders Verlag; Festzeitschrift des Männer-Gesang-Vereins „Cäcilia“ Carden/Mosel, 50-jähriges Jubelfest..

Castor-Fahne

Rochus-Fahne

Cäcilien-Fahne


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Castor-Fahne

Rochus-Fahne

Cäcilien-Fahne


Castor-Fahne

Rochus-Fahne

Cäcilien-Fahne


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Auf der Fahnenrückseite steht, umgebend von einer Winkelharfe, der Stifter der Fahne: „KIRCHENCHOR – CAECILIA 1872 – 1932 CARDEN“. Aus der oberen Ecke brechen Strahlen hervor, die unten das aufsprießende Blümlein des Gesanges befruchten.

Die Fahne wurde von den Franzikanerinnen in Koblenz gestickt. (©kjz)